Donnerstag, 23.11.2017, 20:15 – 22:00 | Podiumsdiskussion
Veranstaltungsort: Kampnagel, Jarrestraße 20, 22303 Hamburg
In Schleswig Holstein sind bundesweit erstmals seit den neunziger Jahren Freie Radios in der Gründung begriffen. Dies ist ein medienpolitischer Erfolg in Zeiten kontinuierlichen medienpolitischen Rückschritts. Schon klassisch war Medienpolitik mit dem fortwährenden Konzentrationsprozess der Verlagshäuser konfrontiert. Neu ist die Rolle der sogenannten Sozialen Medien. Erhoffte Vielfalt und Freiheit der Informationen scheitern erneut an der Dominanz von Ressentiments. Die Verbreitungswege der Selbstreferentialität haben sich vervielfacht.
Dagegen sollte der Begriff der Gegenöffentlichkeit stehen, er wird nun wieder auf seine Tragfähigkeit zu überprüfen sein: Bedarf es der Intervention und der Organisation, werden Räume benötigt, in denen individuelle oder soziale Distanzen durch Medialität in soziale oder kollektive Kommunikation überführt werden können. Es stellt sich die Frage nach Orten und Mitteln, an denen und mit denen ein kollektiver Produktionsprozess entstehen kann, um dem alten Theorem „nicht nur senden, auch empfangen“ folgen zu können. Im Podium soll diesen Überlegungen mit besonderem Augenmerk auf die Situation im ländlichen Raum nachgegangen werden.
Gäste auf dem Podium:
Thomas Voß – Leiter für Programm und Medienkompetenz der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein
Larry Macaulay – Refugee Radio Network
Michael Nicolai – Radio CORAX, Präsident AMARC Europe
Lasse Petersdotter – Mitglied des schleswig-holsteinischen Landtags, medienpolitischer Sprecher B90/Grüne SH
Martin Dieckmann – ver.di Hamburg, Fachbereich Medien, Kunst und Industrie
Latoya Manly-Spain -Gründungsmitglied des PoC Künstler*innen und Aktivist*innen Kollektivs „ARRiVATi“
Stephanie Scholz – Moderation Radio CORAX/Halle