Samstag, 10. November 2018, 10:00 – 11:30 & 11:45 – 13:15
Freie Radios gingen aus sehr unterschiedlichen Initiativen und Netzwerken hervor. Die sich aus dem Mediengesetz des jeweiligen Bundeslandes ergebenden Rahmenbedingungen, die Größe und Urbanität des Empfangsgebiets oder die Existenz einer Universität vor Ort sind bedeutend für die Entwicklungspotentiale dieser Sender. Die Verankerung der Radiocrew in kulturelle und/oder politische Communities und die Diversität der Persönlichkeiten in den Sendern haben Auswirkungen auf den internen und externen „Charme“ des Projekts.
Begreift man diesen „Charme“ als einen wesentlichen Treibstoff für die gemeinsamen Aktivitäten eines Freien Radios, verdeutlicht sich die Bedeutung von Selbstverwaltungsstrukturen, die notwendig sind, um diese Faszination am Mitwirken zu erhalten. Das scheint einer der Schlüssel für ein langfristig attraktives und funktionierendes Freies Radio zu sein, der irgendwo zwischen Vermeiden von vermeidbaren Hierarchien, Schaffen und Erhalten individueller Freiräume, Funktionieren von Arbeitsteilung und der alltäglichen Verantwortungsübernahme zu suchen ist.
Wie aber können diese Strukturen aussehen, die in Freien Radios für die notwendige Verbindlichkeit sorgen und diese gleichzeitig lebendig bleiben lassen? Wie organisiert man einen verlässlichen betrieblichen Ablauf, der den Bedürfnissen eines Freien Radios, den Aktiven in diesen und seinen Mitarbeiter*innen gerecht wird? Welche Faktoren begünstigen das Einbinden von Freiwilligen und fördern das über den eigenen Sendeplatz hinausgehende Mitwirken von Radiomacher*innen im Radio.
Diesen Fragen werden wir in diesem Workshop nachgehen, dabei geben Aktive aus verschiedenen Freien Radios Einblicke in ihre Praxis.
Moderation/Referent*in: Beate Flechker (radiofrei), Mark Westhusen und Michael Nicolai (Radio CORAX, Halle)