Community Media sind eine Form zivilgesellschaftlicher Medien und als Ergänzung zum öffentlich-rechtlichen und kommerziellen Rundfunk zu sehen. Der Ministerrat des Europarates definierte Community Media wie folgt:
- Sie sind „nicht-kommerziell und – sowohl von staatlicher als auch von lokaler Macht – unabhängig“.
- Sie verfolgen „klar definierte Ziele, die immer auf einen sozialen Zugewinn ausgerichtet sind und zum Dialog zwischen den Kulturen beitragen“.
- Sie sind „gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, an die sie sich richten „verantwortlich“.
Die Community Media füllen eine wichtige Lücke zwischen dem überwiegend auf Unterhaltung und tagesaktuelle Information ausgerichteten Programm der kommerziellen Anbieter und dem Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender. Gerade bei lokalen Themen sind Community Media näher am Geschehen. Gleichermaßen sind Community Media ein wichtiger Bestandteil des Ausbildungssektors und vermitteln umfassende Medienkompetenz.
In Deutschland ist die Bezeichnung Bürgermedien bekannter und verbreiteter als Community Media. Da Bürgermedien aber als Sammelbegriff für sehr unterschiedlich strukturierte Medienproduktionsorte verwendet wird, erfolgte mit der Einführung des Begriffs Community Media eine notwendige Fokussierung. Community Media sind in Deutschland eine Untermenge der „Bürgermedien“, gewährleisten aber neben dem freien Zugang zu den medialen Verbreitungswegen die eigenständige Verfügung über die Mittel der Medienproduktion und -veröffentlichung und setzen zudem auf Selbstverwaltungsstrukturen innerhalb der Medienprojekte.
Ein besonderes Augenmerk legen Community Media auf den Austausch zwischen Kulturen, emanzipatorischen und kritischen Journalismus, Zugänge für Subkulturen und gesellschaftlich marginalisierte Gruppen und auf das Selbstverständnis Programmveranstalter zu sein. Die Beitrags- und Sendungsproduktion in den Community Media ist nicht auf finanziellen Gewinn ausgerichtet.
Die Europäische Union hat der wachsenden Bedeutung der Community Media Rechnung getragen. Sowohl das Europäische Parlament in seiner Resolution vom September 2008 als auch der Europarat in einer Erklärung des Ministerkomitees vom Februar 2009 haben Community Media als eigenen, dritten Sektor des Rundfunksystems zu einem wichtigen Teil eines demokratischen Mediensystems erklärt.